Der Selbstmanagement Podcast
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen in dieser Podcastfolge. Mein Name ist Thomas Mangold und ich freue
00:00:03: mich, wie sehr du wieder mit dabei bist im Zeit- und Selbstmanagement-Podcast. Themen
00:00:09: wie Mindfulness, Meditation oder Achtsamkeit oder wie auch immer du es nennen willst,
00:00:14: werden immer häufiger in den Medien, aber auch in unserer Gesellschaft genannt. Und
00:00:19: das hat gute Gründe. Welche Gründe das hat und wie du Power und Zufriedenheit in dein
00:00:24: Leben bekommen kannst, was das übrigens genau bedeutet und welche Relevanz Achtsamkeit heute
00:00:29: und in der Zukunft hat. Welche Schürden du am Weg in Richtung mehr Mindfulness haben wirst.
00:00:35: Das alles habe ich mit jemandem besprochen, der das Ganze nicht nur lehrt, sondern auch leibt und
00:00:41: lebt. Ich plaudere heute nämlich im Interview mit Mathieu Heusich. Ich habe Mathieu über LinkedIn
00:00:46: kennengelernt, ein Superkontakt. Wir haben dort ein bisschen geschrieben, haben uns dann hier in
00:00:50: Wien getroffen und geplaudert bei einem netten Café und sind auf viele, viele spannende Themen
00:00:57: gestoßen. Ein paar davon haben wir hier in dieser Podcastfolge besprochen und deswegen freue
00:01:02: ich mich sehr, dass ich Mathieu auch für dieses Interview gewinnen konnte. Wie gesagt, wir haben
00:01:06: sehr, sehr viele Themen über mindfulness, Meditation, aber auch Power und Zufriedenheit
00:01:11: besprochen. Ich glaube, dass das ein sehr, sehr kurzweiliges, aber auch sehr intensives Gespräch
00:01:15: ist. Und ja, wenn du aus diesem Gespräch raus hörst, denk ich, wirst du weit mehr zu diesem
00:01:19: Thema wissen und Achtsamma vielleicht auch mit diesem Thema umgehen, wenn du es nicht ohnehin schon
00:01:24: tust. Ich will also gar nicht mehr großartig plaudern, sondern Vorhang auf für das Podcast-Interview
00:01:31: mit Mathieu Heusich. Ja, hallo Mathieu, ich freue mich sehr, dass du dir Zeit für dieses Interview
00:01:36: nimmst. Ich habe im Intro schon ein bisschen was über dich erzählt, aber noch nicht allzu viel.
00:01:40: Ständig am besten mal ein bisschen selbst vor mit ein paar Worten und erzähle ein bisschen
00:01:45: zu einer persönlichen Entwicklung. Du hast eine spannende Reise vom Vertrieb bzw. Marketing hingelegt
00:01:50: zu Mindfulness und Meditation. Ich denke, da gibt es einiges darüber zu erzählen.
00:01:54: Ja, danke Thomas für die Einladung zum Interview. Danke für die Frage, für das Angebot
00:02:02: mich vorzustellen. Wie gesagt, mein Name ist Mathieu. Ich bin ursprünglich aus der Schweiz,
00:02:07: habe ursprünglich BWL und Marketing studiert und mein erster Job hat mich nach Wien geführt,
00:02:13: im Vertrieb. Wien ist die Stadt mit der höchsten Lebensqualität. Heißt das eigentlich auch,
00:02:22: dass in Wien die glücklichsten Menschen leben? Was meinst du? Das werde ich nicht. Ich glaube,
00:02:29: ich glaube hier nicht, nein? Ich stelle die Frage häufig in Trainings und Antworten. Sie meint
00:02:34: eindeutig, nein, die Leute lachen, weil in Wien so viel geraunst wird, obwohl das die Stadt ist
00:02:40: mit der höchsten Lebensqualität. Für mich stellt sich daher die Frage auch, wovon hängt Glück
00:02:44: dann ab, wenn es nicht die äußeren Umstände sind? Und diese Frage für mich persönlich hat sich so
00:02:50: gestellt, dass ich in meiner erfolgreichen Vertriebskarriere irgendwann gemerkt habe,
00:02:58: dass mich die Beförderung, die nächste zwar glücklich macht, aber nur kurz, dass mich eine tolle Reise
00:03:05: glücklich macht, aber auch nur kurz und dass irgendwie nie dieses wirklich anhaltende,
00:03:11: bleibende Glück, diese Zufriedenheit da ist, die ich immer suche und dass ich immer mehr
00:03:17: möchte, ohne wirklich zufrieden zu sein. Und das hat für mich dann den Ausschlag gegeben,
00:03:23: mal die Suche Richtung zu ändern und nach innen zu blicken. Und das war 2016,
00:03:30: habe ich angefangen, mich mit Meditation und Achtsamkeit zu beschäftigen. Und 2022, also ein
00:03:36: paar Jahre später erst, habe ich mich nicht 23 sogar erst, 23 selbstständig gemacht mit Meinspot,
00:03:42: eben zu mich fulltime auf Achtsamkeit und Meditation zu konzentrieren. Sehr gut, sehr gut.
00:03:49: Eines noch zu den Wienern, vielleicht brauchen die Wiener das Ranzen ja auch zum Glücklichsein.
00:03:54: Ja, genau, das hat uns ja nicht bewertet. Ja, gut, sehr gut. Wie bist du damals für dich auf
00:04:02: das Thema Meditation gestoßen? Ich stelle mir das wahnsinnig spannend vor. Ich meine, es gibt
00:04:05: klar Medienbülle, es gibt diese ganzen Apps dafür. Wie bist du da reingestattet, das würde mich
00:04:09: interessieren. Ja, für mich war es ein sehr unerwarteter Einstieg in das Thema. Und zwar war
00:04:15: das in einem persönlichen Gespräch, so wie mit dir jetzt, mit einer Person, die ich damals gerade
00:04:21: kennengelernt habe, um ganz konkret zu sein auf einer Party. Ich habe mich mit einem jungen
00:04:27: Mann unterhalten und der hat sich einfach für mich interessiert und mich so gefragt, was machst
00:04:30: du eigentlich, was interessiert dich? Und ich habe halt berichtet, dass ich, ich habe damals in
00:04:35: Schweden gearbeitet, ich war Verkaufsleiter von Schweden für eine Schweizer Firma. Da habe ich
00:04:39: gerade auf den nächsten Job für ganz Skandinavien beworben. Ich war gerade frisch verlobt, also die
00:04:46: Heirat war geplant, ich bin viel gereist. Und wie ich so diese ganzen Sachen berichtet habe, ist mir
00:04:53: nämlich in dem Moment klar geworden, dass mich das alles nicht erfüllt, dass das so nicht
00:04:58: funktioniert. Und das war in diesem Gespräch ein echter Schock. Also es war wirklich Augenöffnend.
00:05:04: Mir war das vorher nicht klar. Und am nächsten Morgen bin ich aufgewacht und gedacht, shit,
00:05:09: was mache ich jetzt? Jetzt weiß ich, dass das alles nicht so funktioniert. Und ich habe an dem
00:05:14: Tag angefangen zu meditieren, ohne dass ich wusste, was das ist. Ich habe mich damit vorher noch nie
00:05:20: beschäftigt. Ich wollte einfach herausfinden, was da los ist, wer das ist, der immer mehr will
00:05:26: und nie zufrieden ist. Und habe dann seit dem Tag jeden Tag ein paar Minuten damit verbracht,
00:05:33: diese Gedanken zu beobachten. Und ich fand das am Anfang extrem schockierend. Also das war echt
00:05:39: ein totales Chaos. Mir war das überhaupt nicht klar, wie viel da los ist. Und habe dann relativ
00:05:45: schnell Vorschritte gemacht, mir herausgefunden, über wie das funktioniert und auch recherchiert.
00:05:50: Was ist das eigentlich? Was mache ich da? Und herausgefunden, ja, das gibt Meditationen, das gibt
00:05:54: Achtsamkeit und das ist ein Riesenfachgebiet. Und haben mich dann laufend mehr und mehr damit
00:06:01: befasst und verschiedene Methoden ausprobiert, verschiedene Fortbildungen gemacht. Ich habe
00:06:06: dann ein Masterstudium gemacht zum Thema Achtsamkeit in Organisationen, was jetzt auch die Grundlage ist
00:06:11: für mein Business. Genau, also das war sehr überraschender Einstieg in das Thema. Ich habe mich
00:06:20: schon immer so für fernöstliche Philosophien interessiert und muss auch sagen, rückblickend,
00:06:25: ich habe das nie so richtig verstanden. Ich war dafür einfach noch nicht bereit. Ich habe aber
00:06:32: seit meinem Studium zum Beispiel seit ich 20 bin Tai Chi und G-Gong gemacht, dass das auf
00:06:37: körperliche Ebene hat, das für mich gut funktioniert. Aber so das mentale mit Meditation hat mich
00:06:43: einfach vorher auch nie angesprochen. Darum verstehe ich auch, dass viele Leute heute sagen,
00:06:46: das interessiert mich einfach nicht. Ja, ich denke, es muss jeder seinen Umgang damit finden
00:06:52: und wieder so schön beschreibst. Das ist meistens der Zufall. Der Zufall bestimmt dann, ob man es dann
00:06:56: wirklich Meditation macht oder ob man es in irgendeiner anderen Art und Weise macht. Aber finde
00:07:01: ich immer spannend, so die Geschichte dahinter zu hören und definitiv interessant. Wir beide,
00:07:05: muss man jetzt sagen, kennen uns natürlich nur online. Wir haben uns auch schon in Wien getroffen
00:07:10: hier und haben ein bisschen gebraut und da kamen bei dir die Begriffe Power und Zufriedenheit.
00:07:14: Also Zufriedenheit hast du auch jetzt schon ein paar Mal erwähnt. Sie hast ja häufig vor,
00:07:17: wie genau definierst du Begriffe oder was meinst du genau damit? Ja, eine gute Frage.
00:07:23: Na ja, mit Zufriedenheit ist es so ein Ding. Wir wollen alle Zufrieden sein, oder? Du auch.
00:07:33: Wir wollen Zufrieden sein. Und wir legen uns ja da gewisse Strategien zurecht, wie wir Zufrieden sein
00:07:42: können. Und ich zumindest habe gelernt und auch das so vermittelt bekommen und auch ein
00:07:49: bisschen nachvollziehen können, dass wir zufrieden sind durch entweder Objekte, ein neues Auto,
00:07:56: eine tolle Wohnung, durch Beziehungen, eine erfüllte Ehe, durch Reignisse wie eine Beförderung,
00:08:04: so was macht und glücklich. Und das scheint auch so zu sein, weil wenn einer ein neues Auto bekommt,
00:08:10: dann strahlte er Verglück und ich, es sieht für mich so aus, als würde das mit dem Auto
00:08:14: zusammenhängen. Bei genauer Betrachtung, und das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, ist es ein
00:08:22: bisschen andersrum, nämlich wenn dieses Ereignis eintritt, dieses neue Auto plötzlich da ist,
00:08:28: dann hört ganz automatisch für eine Weile das Gedankenkarussell aufzudrehen, diese Zweifel,
00:08:34: die sonst immer da sind, das nörgeln, dass irgendwas wollen, hört dann auf und dann wird
00:08:38: zufriedenheit erlebt. Die vorher schon da war, die ist einfach überdeckt von Unzufriedenheit,
00:08:45: von irgendwas wollen und das sagen auch ganz viele alte und auch neue Theorien, dass zufriedenheit
00:08:53: nicht von außen kommt, sondern von innen. Und das meine ich mit zufriedenheit, eine Form der
00:08:59: zufriedenheit, die immer da ist, die nicht abhängig ist von äußeren Umständen, sondern die als
00:09:06: Quelle für Erfolg zum Beispiel genutzt werden kann. Also wenn es gelingt, diese innere, immer
00:09:11: präsente Zufriedenheit zu kultivieren, zu erschließen, dann gibt dann das extrem viel Power und
00:09:19: da komme ich zum Thema Power. Und da gibt es auch eine ganz einfache Übung, wenn du dir vorstellst,
00:09:25: der zufriedenste Moment in deinem Leben. Jede Person hat irgendeinen tollen Moment schon erlebt,
00:09:32: wenn du dich an diese Situation zurück erinnerst, warst du da lustlos und antriebslos oder hat
00:09:39: das du da Power und Visionen und Lust die Welt zu verändern. Und genau um die Art von Power geht's,
00:09:46: weil häufig wird gesagt, ja wenn ich dann zufrieden bin, dann habe ich ja keine Lust mehr irgendwas
00:09:49: zu machen, dann bin ich einfach zufrieden und lieg nur auf der Couch rum und so ist es eben nicht,
00:09:54: bei der zufriedenheit ist es so, dass die Power mit sich bringt. Ja absolut, ja kann ich kann ich
00:10:00: nachvollziehen, wenn ich in ein paar Situationen durchdenke, ist das definitiv so bei mir auch
00:10:04: gewesen. Jetzt hast du zum Thema zufriedenheit kultivieren ein bisschen gebraut. Hast du ein
00:10:10: paar Tipps, wie kann ich zufriedenheit in mir kultivieren? Ja, sicher, also da geht es ja dann um die
00:10:19: Praxis, weil darüber lesen oder lernen oder irgendwie sich mental damit beschäftigen bringt
00:10:27: noch nicht wirklich Veränderung. Natürlich ist es ein Schritt dahin, aber kultivieren heißt,
00:10:33: kommt aus dem Gärtnern, Pflanzen werden kultiviert und das heißt ja, es wird ein kleiner Samen gesetzt
00:10:42: und am Anfang sieht man vielleicht noch nichts, aber wenn man täglich oder regelmäßig zumindest
00:10:47: sich um dieses Saat kümmert, dann sprießt irgendwann was daraus und damit ist es gleich,
00:10:52: wenn man zum Beispiel mit Meditation anfängt, ist das am Anfang noch nicht so angenehm im
00:10:58: Gegenteil. Es ist extrem mühsam und nervig und es ist lange Zeit so und ist immer wieder mühsam,
00:11:04: aber die positiven Effekte sind dann bald zu spüren und eine Form der Kultivation, also eine
00:11:12: Übung, die man machen kann, ist einfach mal vielleicht nur eine Minute am Tag das Gegenteil
00:11:18: von dem machen, was man automatisch immer macht, nämlich irgendwas tun, irgendwas erledigen,
00:11:22: irgendwas planen, einfach mal nichts machen. Ist mal einfach eine Art der Kultivierung.
00:11:30: Absolut, lange Wähler wieder ins Leben kommen lassen sozusagen. Ja, das ist alles, absolut,
00:11:37: absolut. Also ich mach das kultiviere das tatsächlich ab und zu indem ich ohne technisches Gerät in
00:11:42: mein Lieblingscafé gehe und dann einfach durch die Auslagenscheibe durchschauen und einfach das
00:11:47: geniesse auch. Ich doch gerne aus dem Fenster schauen, das war, ich weiß nicht mehr genau wo
00:11:53: das steht, aber früher, wenn man so die Leute über ihre Freizeitbeschäftigung befragt wurden,
00:11:58: war aus dem Fenster schauen irgendwie top.
00:12:01: Freizeitbeschäftigung.
00:12:03: Ja, also das, wenn du sagst Fenster schauen, ist das spannende Geschichte von mir.
00:12:06: Ich war beim Bundesheer in Österreich und ich habe damals einen Raum gehabt mit mehreren anderen Rekruten natürlich.
00:12:12: Und wir haben nur in den Kasernenhof gesehen.
00:12:14: Und das Spannende, wenn du nur in den Kasernenhof siehst, siehst du eigentlich keine Farben außer dieses
00:12:20: Olivengrün und halt die Bäume mal, wenn sie grün sprießen.
00:12:23: Und dann gab es einen Zimmer, das auf die Straße hinaus geschaut hat, wo dann die
00:12:27: verschiedenen farbigen Autos gestarten sind und so. Und das war wirklich erfrischend dort aus dem Fenster zu schauen.
00:12:32: Und wir haben das wirklich dann kultiviert auch für uns, weil wieder mehr Farben zu sehen außer diese Danfarben.
00:12:38: Also schon Farben.
00:12:39: Wir sind übrigens auch eine Achtsamkeitsübung herauszusehen und farbenbewusst wahrzunehmen.
00:12:44: Da ist grün, da ist blau, da ist weiß.
00:12:47: Ich habe es jetzt sehr gemerkt, das tut gut.
00:12:50: Absolut, absolut.
00:12:52: Definitiv.
00:12:54: Ja, wie siehst du das Thema relevant in der heutigen Zeit, wie die Relevanz von Achtsamkeit in der heutigen Zeit und vor allem aber auch in der
00:13:02: Zukunft, weil ich glaube in der Zukunft wird es ja, wird der Achtsamkeit noch schwieriger.
00:13:05: Es ist ja, wenn ich jetzt die letzten Jahre zurückschau, dadurch, dass die Technik immer mehr und mehr in unser Leben eingreift,
00:13:11: das kleine Smartphone in der Regel, wird es, glaube ich, immer schwieriger, achtsam, so richtig achtsam zu sein.
00:13:16: Wie siehst du das?
00:13:18: Ja, wahrscheinlich schon, also die Ablenkungen und die Informationsmasse wird immer mehr.
00:13:24: Das weiß man auch heute erlebt.
00:13:26: Ein kriegt ein Mensch an einem Tag mehr Informationen als vor 100 Jahren in einem ganzen Leben.
00:13:32: Aber das war schon immer so.
00:13:34: Dieser Wandel, den gab es schon immer.
00:13:36: Und ich persönlich finde es jetzt nicht so gravierend, dass das alles wilder wird.
00:13:44: Ich glaube, das war schon früher so, auch wenn man Berichte liest, über früher hieß es schon,
00:13:48: "Oh, heutzutage ist viel schlimmer als noch, von zwei Generationen."
00:13:51: Also das ist auch ganz menschlich.
00:13:53: Absolut die Relevanz ist immer genau gleich groß.
00:13:56: Und wenn man liest über Zeiten des Buddha, als der gelehrt hat, hatten die Leute die genau gleichen Probleme wie heute.
00:14:04: Ich bin unzufrieden, weil ich nicht habe, was ich will.
00:14:06: Und das, was ich habe, das will ich nicht.
00:14:09: Das ist egal, ob mit Smartphone oder nicht.
00:14:14: Also die Relevanz, den eigenen Geist zu kennen und einordnen und zum Teil auch lenken zu können,
00:14:22: ist heute genauso wichtig wie damals.
00:14:24: Und ja, tendenziell, ich würde sagen, weil uns so viel anderes abgenommen wird,
00:14:29: wird einfach auch das Vakuum irgendwie größer als "Was tue ich mit mir?
00:14:32: Womit soll ich mich beschäftigen, wenn die Kai mir so viel abnimmt?"
00:14:38: Ja, also mit dem Thema habe ich kein Problem.
00:14:41: Das ist ein Wort, das schon recht, dass da ein Vakuum entstehen könnte.
00:14:45: Das ist ganz klar, definitiv.
00:14:46: Sehr spannend.
00:14:48: Und was sagst du jetzt?
00:14:49: Achtsamkeit ist ja immer auch so ein Schlagwort, dass viele so einfach auch in Gesprächen,
00:14:54: wenn ich über Achtsamkeit plaudere, dann wird das halt so hingenommen.
00:14:57: Ja, das ist so ein bisschen auch Modewort vielleicht gerade oder so.
00:15:01: Aber was sind denn die größten Hürden, um wirklich von Achtsamkeit zu profitieren?
00:15:05: Weil du hast schon gesprochen, man muss einmal das Saat in den Boden stecken
00:15:08: und dann muss man halt dieses Meditieren auch üben und auch Routine darin bekommen,
00:15:12: damit man wirklich davon profitiert.
00:15:14: Hast du noch Hürden, wo du sagst, da muss man mal drüber,
00:15:17: um Achtsamkeit richtig erleben zu können und davon profitieren zu können?
00:15:21: Naja, es braucht eine Grundmotivation, weil sich die Person, die das kultivieren möchte,
00:15:32: schon überwinden muss am Anfang, die Übungen zu machen
00:15:36: und erfahrungsgemäß sind die Leute, die damit sich beschäftigen regelmäßig,
00:15:43: haben einen gewissen Leidensdruck.
00:15:45: Also es braucht schon diese Erkenntnis, wie es bei mir auch war.
00:15:48: Hey, shit, so wie es bis jetzt war, funktioniert es nicht.
00:15:52: Das war für mich der Antrieb.
00:15:55: Andere merken halt, dass sie mit ihrem Stress sonst nicht mehr zurechtkommen.
00:16:01: Also es braucht irgendwie diesen Leidensdruck, um die Energie zu bekommen,
00:16:05: das täglich zu machen.
00:16:07: Und dann hilft es auch sehr viel darüber zu verstehen,
00:16:11: das ist auch immer Teil meiner Trainings, zu erklären, was passiert neurologisch
00:16:15: und vor allem auch, wie gelingt es, Gewohnheiten zu etablieren.
00:16:21: Weil eine Routine ist eine Gewohnheit
00:16:23: und für die meisten Menschen ist es eine Gewohnheit,
00:16:27: wenn nachdem aufstehen nicht, als erstes zu meditieren.
00:16:30: Und wenn man das ändern will, ist es am Anfang mit Energie fürs Gehirn verbunden.
00:16:35: Und da gibt es auch Hilfsmittel, wie man eine neue Routine einbauen kann in den Alltag.
00:16:41: Super, definitiv.
00:16:43: Man sagt, generell macht es Sinn, Achtsamkeit zu trainieren,
00:16:46: ist das eher am Morgen, eher am Abend unter Tag, oder ist das sehr individuell?
00:16:50: Ja, sehr individuell.
00:16:51: Wenn es darum geht, eine neue Routine zu etablieren,
00:16:54: ist es gut, dass immer zur gleichen Zeit, um gleich in Ort zu machen.
00:16:57: Dann kommt die Gewohnheit leichter.
00:16:59: Generell muss man auch unterscheiden, es gibt formelle Art der Meditation
00:17:04: oder der Achtsamkeit und Informelle.
00:17:06: Formelle heißt, ich setze mich auf irgendwo hin, in Ruhe,
00:17:10: stelle einen Wecker für 10 Minuten und mache dann nur das.
00:17:14: Und die informelle Art der Meditation oder Achtsamkeit ist im Alltag.
00:17:19: Wenn ich jetzt mit dir spreche, dass ich mir bewusst werde, was tu ich jetzt gerade,
00:17:23: mit welcher inneren Haltung mache ich das?
00:17:26: Ja, also der Präsenz, eigentlich geht es ja nur darum bei Achtsamkeit.
00:17:30: Und du hast gesagt, es ist ein Riesenfass und es gibt unzählige Definitionen.
00:17:34: Die einfachste, finde ich, Definition ist, dass es einfach die Fähigkeit ist,
00:17:38: da auch so was geschieht, bewusst zu erleben, ohne das zu beurteilen.
00:17:43: Und das kann ich immer überall machen.
00:17:46: Ja, da hast du recht, definitiv, super.
00:17:49: Jetzt bietest du mit deinem Unternehmen Mindspot,
00:17:51: ja auch einige spannende Schulungen an zum Beispiel und so weiter,
00:17:55: erzähl vielleicht mal ganz genau, was machst du da im Detail
00:17:58: und vielleicht auch so die Zukunftspläne, die da noch auf dich warten
00:18:02: und auf deine Klienten sozusagen.
00:18:04: Ja, mein Grundprogramm ist ein Vierwochenprogramm,
00:18:08: wo die Teilnehmenden, das sind entweder manchmal Einzelpersonen,
00:18:13: im Privatbereich, aber meistens zu 90 Prozent sind das Teams in Firmen,
00:18:18: die an fünf verschiedenen Sessions, also das Programm dauert vier Wochen
00:18:22: und es gibt noch eine Abschlusssession,
00:18:24: halt genau das, was wir besprechen jetzt, lernen,
00:18:27: was sind die Grundlagen von Achtsamkeit, wie gelingt, seine Routine aufzubauen,
00:18:32: was sind eigentlich die Benefits von Achtsamkeit, aber was dann auch die Hürden,
00:18:36: weil wenn man mal anfängt, gibt es auch eine Reihe von Hürden,
00:18:39: die wissenschaftlich gute Forsch sind,
00:18:41: und wenn man die kennt, kann man die auch mit Leichtigkeit überwinden.
00:18:44: Also das ist von meinem Grundprogramm,
00:18:47: was am meisten gebucht wird bei mir in Firmen sind Workshops,
00:18:53: meistens zwischen ein und zwei Stunden Programme für Teams,
00:18:58: wo es aber nicht eine fortlaufende Serie ist,
00:19:00: das heißt es ist nicht aufbauen, jeder kann da teilnehmen,
00:19:04: wenn der Termin grad passt,
00:19:06: und da gibt es auch um Themen entweder mehr Power und Zufriedenheit im Work and Life,
00:19:12: oder es geht um Stressmanagement, oder es geht um Resilienz,
00:19:15: da sind die Themenbereiche immer sehr maßgeschneitert,
00:19:18: gerade auf die Wünsche der Kunden.
00:19:22: Super, absolut top, ja, und du hast doch ein kleines Online-Programm,
00:19:26: wenn ich das richtig in Erinnerung hab aus unserem Gespräch.
00:19:28: Ja, genau, so ein Video-Kurs,
00:19:30: dieses vier Wochenprogramm, was ich anbiete,
00:19:33: Live gibt es auch als Video-Programm,
00:19:36: um selber machen, absolut rexibel.
00:19:39: Also wenn jemand Interesse hat, wir verlinken das natürlich alles in den Show-Notes klarerweise,
00:19:43: einfach vorbeischauen bei Mathieu und dann passt das gut.
00:19:47: Abnisst eine Frage an dich, Mathieu, vorletzte Frage.
00:19:51: Auf einer Skala von 1 bis 10 Power und Zufriedenheit,
00:19:54: wo würdest du dich einschätzen, wenn 1 wenig ist und 10,
00:19:57: das ultimative Glücksgefühl, Zufriedenheitsgefühl sozusagen?
00:20:01: Auf keiner Skala.
00:20:05: Auf keiner.
00:20:06: Auf keiner.
00:20:07: Ich hab mit, interessantweise, genau diese Frage war für mich,
00:20:12: zum Anfang, wie ich versucht hab, das irgendwie weiter zu vermitteln,
00:20:15: hab ich mit der Frage wollte ich anfangen,
00:20:18: weil gegen Frage, wo würdest du dich einordnen?
00:20:24: Oder vielleicht statistisch gesehen, wo ordnen sich die meisten Leute ein,
00:20:27: vielleicht auch die Zuseherinnen, die meisten Leute ordnen sich so zwischen 7 und 8,
00:20:32: irgendwie bis 9 oder so, irgendwo ein, aber 10 sagt irgendwie keiner.
00:20:37: Aber anders gefragt, wie sehr bemüßt du dich auf einer Skala von 1 bis 10,
00:20:43: um glücklich zu sein?
00:20:45: Da sagen die meisten 10, also ich bemühe mich, ich versuche ein guter Mensch zu sein,
00:20:49: ich tue meine Ressourcen so gut wie es geht einsetzen,
00:20:52: aber ich komme trotzdem nicht auf 10.
00:20:55: Und was wäre dann, wenn du irgendwann herausfindest,
00:20:59: dass die Skala nicht von 1 bis 10 geht, sondern von 1 bis 10 Millionen,
00:21:05: und du ackerst dich ab, um da irgendwie von 1 bis 10 auf 10 zu kommen,
00:21:10: obwohl die Skala ein Witz ist.
00:21:14: Ja, alles Ansichtssache, das hast du vielleicht, definitiv.
00:21:18: Ja, und vielleicht ist das auch ein bisschen, soll das vielleicht den einen oder anderen
00:21:23: Wachrütteln und sagen, ja stimmt man, warum geht es jetzt eigentlich,
00:21:27: wie soll ich, ob ich jetzt 8 oder 9 bin, wovon hängt das ab und was tue ich dafür?
00:21:32: Habe ich es verstanden?
00:21:34: Habe ich es verstanden, wenn ich mich 10 anstrenge und immer nur auf 7 oder 8 komme?
00:21:39: Nein, dann habe ich es einfach noch nicht verstanden,
00:21:41: und das ist vielleicht den einen oder anderen der Wegkauf.
00:21:45: Es ist spannend, weil jetzt, wo du mich das gefragt hättest,
00:21:48: also ich hätte mich auch so zwischen 8 und 9 eingestuft, definitiv durchschnittlich.
00:21:52: Aber jetzt so, ich empfinde dabei keine Anstrengung eigentlich, es ist spannend.
00:21:58: Also ich empfinde es auch vielleicht gar nicht so wichtig, immer auf 10 zu kommen,
00:22:03: weil wenn man immer zufrieden und glücklich ist, dann weiß man es ja auch nicht mehr zu schätzen irgendwie.
00:22:07: Ja, das ist ein helfiges Argument, aber wenn das Skala nicht bei 10 aufhört,
00:22:13: dann schaut es anders aus.
00:22:15: Absolut, ja.
00:22:17: Ja, sehr, sehr auf, jetzt gibt man schon das Philosophische rein,
00:22:20: aber das können wir dann nochmal besprechen dann noch.
00:22:22: Ja, ich finde ich auch, es ist ja sehr, also die Grundlagen der Einstieg ist immer sehr theoretisch
00:22:27: und das ist sehr rationell, aber das ist dann nicht die Lösung für,
00:22:32: um finde ich, um den Kern der Sache zu verstehen, es geht da häufig ein bisschen übersrationell hinaus.
00:22:38: Ja, ja, finde ich gut, weil vor allem wenn du, wenn du sagst am Anfang,
00:22:42: ist es so auch wissenschaftliche Studien und so, die dahinter stehen und Neurowissenschaft.
00:22:46: Und dann ein bisschen, wenn das einmal geklärt ist, dann darüber hinauszugehen,
00:22:49: finde ich definitiv spannend, ja, super.
00:22:51: Mathieu, vielen lieben Dank für die tollen Inputs, die du hier geliefert hast.
00:22:55: In meinem Podcast ist es so, dass das letzte Wort immer den Gast gehört,
00:22:58: weil so, wenn du also einen Shoutout an meiner Community hast, freue ich mich sehr.
00:23:01: Ich bedanke mich jetzt schon sehr für deine Zeit, freue mich,
00:23:05: wenn man das Ganze vielleicht in einer zukünftigen Podcastfolge philosophisch verdient, dann noch.
00:23:09: Und in diesem Sinne danke und wie gesagt, die letzten Worte, Mathieu, gern dir.
00:23:14: Sehr gerne, ja, vielen Dank Thomas für das spannende Gespräch.
00:23:17: Und ja, alle, die jetzt die Frage gehört haben, wie glücklich bist du auf einer Skala von 1 bis 10,
00:23:22: wenn du nicht auf 10 kommst und aus ganzem Herzen sagen kannst, ich bin vollkommen glücklich,
00:23:28: nimm das ernst, nimm das als Wegruf, es ist nicht so schwer, sich über diese Skala hinaus zu entwickeln.
00:23:37: Vielen Dank Mathieu, hier auch beim Aufnehmen des Autoros.
00:23:40: Ich freue mich sehr, dass das geklappt hat und dass du uns hier wirklich tolle Insights
00:23:44: über Achtsamkeit, Mindfulness und Meditation mit auf den Weg gegeben hast.
00:23:49: Wenn dich mehr zum Thema von Mathieu interessiert, dann kann ich dir nur empfehlen,
00:23:53: schau in die Schonuts hinein, da findest du alle Links zu Mathieu
00:23:56: und in diesem Sinne sage ich wie immer vielen Dank fürs Zuhören, mach's gut und genieß den Tag.
00:24:01: Tata!